DIE ROLLE DES THERAPEUTEN, ZWECK, FOKUS, STUFEN IN DER EMOTIONALEN FOKUSSIERTEN EHEPARTNERTHERAPIE

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Anonim

Ein emotional fokussierter Therapeut ist kein Coach, der neue Kommunikationsfähigkeiten oder bessere Verhandlungswege vermittelt. Der emotional fokussierte Therapeut ist kein kluger Schöpfer von Einsichten in den Einfluss der Vergangenheit – wie Partner in elterlichen Beziehungen die aktuelle Situation in der Ehe beeinflussen können. Der Therapeut ist auch kein Stratege, der Paradoxien und Symptomverschreibungen verwendet. Er ist auch kein Lehrer, der hilft, irrationale Erwartungen und Überzeugungen über Ehe und Beziehungen zu ändern.

Der Emotionsfokussierte Therapeut ist eher ein Prozessberater, der den Partnern hilft, ihre Erfahrungen, insbesondere ihre emotionalen Erfahrungen in einer Beziehung, zu verarbeiten und einen neuen Tanz in ihrer Beziehung zu lenken.

Während der Sitzung nimmt der Therapeut eine kooperative Position ein, folgt manchmal den Partnern und wird manchmal zum Leiter, aber nicht zum Experten, der den Ehepartnern sagt, wie ihre Beziehung aussehen soll

Das Ziel von EFT ist es, Erfahrungen zu überarbeiten und Interaktionen neu zu organisieren, um eine zuverlässige Verbindung zwischen den Partnern herzustellen, die ein Gefühl der Sicherheit des Miteinanders vermittelt. Der Fokus liegt auf Bindungsproblemen: Sicherheit, Vertrauen und Kontakt und alles, was es behindert. Da Beziehungen in erster Linie als emotionale Verbindung und nicht als rationale Vereinbarung angesehen werden, geht es dem Therapeuten nicht darum, dem Paar zu helfen, pragmatische Lösungen für bestehende Probleme durch neue Vereinbarungen oder Bedingungen. Wenn die Beziehung in einem Paar sicherer wird, können die Ehepartner ihre vorhandenen Fähigkeiten nutzen, um miteinander zu verhandeln; es gibt mehr Klarheit und weniger Belastung bei Problemen, die gelöst werden müssen, wenn die Probleme nicht mit Konflikten und unsicheren Bindungserfahrungen beladen sind.

Fokus ist die Essenz jeder Kurzzeittherapie. EFT glaubt, dass Emotionen eine zentrale Rolle im Drama dysfunktionaler Beziehungen und in deren Veränderung spielen. Es sind Emotionen, die das Bindungsverhalten organisieren, das eine motivierende Kraft ist, die uns zu anderen Menschen führt und ihnen unsere Bedürfnisse und Wünsche mitteilt. Bei EFT werden Emotionen nicht minimiert, nicht unter Kontrolle gebracht und nicht einfach benannt, sondern sie dürfen sich entwickeln und differenzieren. EFT beschreibt dies als das Auspacken der emotionalen Realität des Klienten. Emotionale Erfahrungen und der Ausdruck von Emotionen werden als Ziel und aktive Kraft der Veränderung gesehen. Schlüsselemotionen auszupacken und als Grundlage für neue Reaktionen gegenüber einem Partner zu nutzen, ist der „Kern“der Veränderung.

EFT ist für 8-20 Sitzungen mit einem Paar ausgelegt. Voraussetzung für den Therapieerfolg ist ein positives therapeutisches Bündnis mit jedem Partner. Im therapeutischen Prozess werden drei Stadien unterschieden, die in neun Schritte unterteilt sind.

Stufe 1. Deexkalation negativer Interaktionszyklen

  1. Ein Bündnis aufbauen und einen Kreis problematischer Themen abstecken, in dessen Zentrum der Kampf um Zuneigung steht
  2. Identifizieren negativer Interaktionszyklen im Zusammenhang mit diesen Themen.
  3. Umgang mit unerkannten Emotionen, die den in der Interaktion eingenommenen Positionen zugrunde liegen.
  4. Neudefinition des Problems in Bezug auf den negativen Kreislauf, die zugrunde liegenden Emotionen und Bindungsbedürfnisse. Der Zyklus wird als gemeinsamer Feind definiert, eine Ursache für emotionale Entbehrung und Not für beide Partner.

Stufe 2. Wechselnde Positionen in der Interaktion

 Identifikation mit bisher unerkannten Emotionen, Bedürfnissen und Aspekten des Selbst im Kontext der Bindung und deren Integration in die Interaktion der Partner.

 Schaffung günstiger Bedingungen für die Akzeptanz der Erfahrungen des Partners und seiner neuen Reaktionen in der Interaktion.

 Hilfe und Unterstützung dabei, Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken, emotionale Beteiligung und Momente der Intimität zwischen Partnern zu schaffen, die ihre Bindungsbeziehung neu definieren.

Stufe 3. Konsolidierung und Integration

 Hilfe und Unterstützung bei der Suche nach neuen Lösungen für alte Beziehungsprobleme.

 Festigung neuer Einstellungen und neuer Zyklen des Bindungsverhaltens.

Referenzen: Johnson M. Die Praxis der emotional fokussierten Ehetherapie

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