Umgang Mit Angst (Teil 1)

Video: Umgang Mit Angst (Teil 1)

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Video: Angst beim Reiten: Wie man sich selbst therapieren kann (Teil 1) 2024, April
Umgang Mit Angst (Teil 1)
Umgang Mit Angst (Teil 1)
Anonim

Oft kommen Menschen mit schwer zu verarbeitenden Gefühlen in die Therapie. Der Umgang mit Angst ist eine der schwierigsten Aufgaben.

Was ist Angst? Es ist eine Sammlung von körperlichen Empfindungen und Zuständen wie Angst, Nervosität und Angst. In manchen Situationen sind Aufregung und Angst durchaus berechtigt - zum Beispiel, wenn eine Person kurz vor einer Prüfung steht, ein wichtiges Vorstellungsgespräch hat, eine Beziehung eingeht, den Wohnort wechselt usw. Probleme mit Angst können jedoch auftreten, wenn ihre Intensität oder Dauer akzeptable Grenzen überschreitet.

Angst kann auch schwer zu definieren sein, also werfen wir einen genaueren Blick auf ihre Symptome.

  • Körperliche Angstsymptome: Schwindel, Übelkeit, Verspannungen im Körper, Bluthochdruck, schnelle Atmung und Herzklopfen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen.
  • Psychische Angstsymptome: Aufregung, Spannungsgefühl, Sorge, dass jemand Ihre Angst sehen könnte, Zwangsgedanken über dasselbe („Kaugummi“), Konzentrationsschwierigkeiten, Taubheitsgefühl.

Um zu verstehen, wie man mit Angst umgeht, ist es wichtig, Angst im Kontext der damit verbundenen Konzepte zu betrachten.

1. Unsicherheit

Angst wird oft als „Angst vor dem Unbekannten“beschrieben, aber stimmt das wirklich? Unsicherheit ist nicht immer schlecht. Wir freuen uns zum Beispiel auf die Entwicklung von Ereignissen in einem spannenden Buch oder Film – wir sind gespannt, was als nächstes passiert. Und wenn wir zu früh erfahren, dass der „Killer ein Gärtner“ist, werden wir völlig uninteressant, denn das Element der Unberechenbarkeit und Intrigen wird verschwinden. Eine vorhersehbare Welt wäre zu langweilig. Daher wird Angst nicht durch Unvorhersehbarkeit, sondern durch ein Gefühl der Unsicherheit provoziert. Es ist sehr wichtig, diese Konzepte zu trennen, denn die Unvorhersehbarkeit der umgebenden Welt ist eine objektive Realität, während das Gefühl der Unsicherheit ausschließlich subjektiv ist.

Was ist dagegen zu tun? Geben Sie sich nicht der Illusion hin, dass die Außenwelt vorhersehbar und kontrollierbar ist. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Gefühle, ergreifen Sie Maßnahmen, um sich selbst ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Steigern Sie Ihre psychische Flexibilität und lernen Sie, sich an unvorhersehbare äußere Umstände anzupassen.

2. Leere

Jeder Klient, der zur Therapie kommt, wird früher oder später mit einem aufregenden Gefühl der Leere konfrontiert. Am häufigsten ist diese Lücke im Brustbereich lokalisiert, es gibt jedoch Ausnahmen. Das Problem ist, dass Leere normalerweise Präsenz gegenübersteht. Und oft ist es die Anwesenheit von etwas Gutem. Es ist wie „sein oder nicht sein“oder die altbekannte Frage nach einem halb leeren oder vollen Glas.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Anwesenheit und Abwesenheit, egal wie paradox es klingen mag, untrennbar sind. Wir können nur dann neben anderen Menschen präsent sein, wenn Platz, eine gewisse Distanz zwischen uns ist. Diese Leere ist ein Feld für Aktion, Selbstdarstellung und Entwicklung. Wir werden uns nicht bewegen können, wenn sich Hindernisse auf unserem Weg befinden und kein freier, leerer Raum.

3. Einsamkeit

Angst bedeckt uns kopfüber, wenn wir allein sind. Wenn niemand da ist, der unsere Überzeugungen, Gedanken und Gefühle unterstützt. Niemand lenkt uns von unseren Problemen ab. Wir werden mit einer unberechenbaren, kalten Welt allein gelassen und fühlen uns nicht geschützt (was uns zum ersten Punkt dieses Artikels zurückbringt). Soziale Verbindungen sind oft ein kleiner Garant für Vorhersehbarkeit, eine Illusion von Stabilität, Kontrollierbarkeit, die wir auf die gesamte Welt um uns herum zu übertragen versuchen.

Tatsache ist, dass ein Mensch nur auf sich selbst hören kann, wenn er allein ist. Wenn er nicht versucht, seinen Sorgen und Überlegungen zu entfliehen. So entsteht nicht nur Individualität, sondern auch die Fähigkeit, sich auf sich selbst zu verlassen, an sich selbst zu glauben. Dann wird Einsamkeit nicht mehr mit Isolation gleichgesetzt. Wir werden zu aufrichtiger, authentischer Intimität fähig, wenn unsere Beziehung auf einem Interesse an einer anderen Person basiert und nicht auf der Angst vor Einsamkeit.

Fortsetzung folgt.

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