Wie Systemische Aufstellungen In Der Praxis Durchgeführt Werden

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Video: Wie Systemische Aufstellungen In Der Praxis Durchgeführt Werden

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Video: "Systemische Aufstellungen" Vortrag von Prof. Dr. Heiko Kleve 2024, April
Wie Systemische Aufstellungen In Der Praxis Durchgeführt Werden
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Anonim

Die Methode der systemischen Aufstellungen ist im praktischen Verständnis ein Weg zur Zielerreichung (Ursachensuche bestehender Probleme, Suche nach einer optimalen Lösung, Therapie etc.). Es ist ein Instrument zur Erzielung spezifischer Vorteile für den Kunden. Es sollte beachtet werden, dass es ein sehr effektives Werkzeug ist! Deshalb ist die Aufstellungsmethode bei Spezialisten und Kunden so interessant. Für diejenigen, die noch nicht verstehen, wie Aufstellungen in der Praxis durchgeführt werden, werde ich sozusagen den Schleier der Geheimhaltung öffnen. Wetten, dass Sie danach alles mit eigenen Augen sehen wollen?

Phasen der Systemplatzierung:

1. Anfrage. Der Schlüssel zum Erfolg der System-Familien-Aufstellung ist das Vorhandensein eines "Wundpunkts", ein Problem, das den Kunden wirklich beunruhigt. Die Bitte sollte klar formuliert sein: Es muss nicht nur gesagt werden, „was genau wehtut“, sondern auch „was ich am Ende erreichen möchte“. Ansonsten kann man, wie man so schön sagt, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen – also lass dich von der Beschreibung des Problems mitreißen, dass du dein ultimatives Ziel vergisst. Manchmal kann der Klient sein Anliegen nicht klar formulieren, aber auch hier funktionieren die Aufstellungen: Was für den Klienten von Bedeutung ist, offenbart sich noch durch ein Symptom, eine Emotion oder ein negatives Lebensszenario (ein so genanntes hartes Schicksal).

Der Aufsteller achtet immer nicht nur auf die Anfrage selbst, sondern auch auf die Emotionen und Gesten des Klienten, die die Geschichte begleiten - sie schlagen oft vor, worüber die Aufstellung sprechen wird und welche Art von Problem gelöst werden muss.

2. Informationsprozess. Für die Platzierung werden nur wenige Informationen benötigt: Die Ereignisse sind wichtig und nicht die Gefühle dazu und nicht die Eigenschaften der Teilnehmer.

Welche Informationen sind für die Platzierung wichtig?

• Angaben zu den im System erfassten Personen (bei einer Familienaufstellung - Familienmitglieder, bei einer Betriebsaufstellung - Firmenmitarbeiter);

• Daten zu bedeutenden Ereignissen (Familien- und Ahnengeschichte - für Familienaufstellung, Geschichte der Gründung und Entwicklung des Unternehmens - für Organisation). Beim Sammeln dieser Informationen schaut der Aufstellungsleiter in 2 Richtungen: Welche Ereignisse lassen sich auf das persönliche Trauma der Person zurückführen und welche auf das System (zum Beispiel auf die Familie). Letztere sind für den Menschen von großer Bedeutung. Es ist besser, alle Informationen nach und nach während der Platzierung zu sammeln. Übrigens. sehr oft werden die wichtigsten und signifikantesten daten bereits im laufe der systemischen Aufstellung offengelegt.

3. Auswahl der Stellvertreter. Dies ist bereits der unmittelbare Beginn von Aufstellungsaktionen: Der Klient wird aufgefordert, die Gruppenmitglieder für die Rolle der Teilnehmer in seiner Situation auszuwählen. Sie müssen schnell und nach Lust und Laune auswählen, ohne auf Aussehen, Geschlecht oder Alter zu achten - all dies spielt bei der Anordnung keine Rolle. Von diesem Moment an müssen alle Teilnehmer – der Klient, der Therapeut, die Gruppe – ruhig und aufmerksam sein. Ist ein Gruppenmitglied nicht ersatzbereit, kann es die ihm angebotene Rolle ablehnen. Die Anzahl der Teilnehmer an der Aufstellung hängt von der Größe des zu platzierenden Systems und der geäußerten Problemstellung ab, dennoch versucht der Aufsteller immer mit möglichst wenigen Teilnehmern zu beginnen: Es ist dann einfacher, vermisste Personen in die Aufstellung einzubringen als ihn sofort mit unnötigen Teilnehmern zu überladen und die Dynamik der Aufstellung zu lähmen.

4. Der Platzierungsprozess. Der Therapeut lädt den Verantwortlichen ein, die Stellvertreter im Feld nach eigenem Ermessen zu arrangieren. Schon die Stellen, für die er verschiedene Mitglieder des Systems zuweist, verraten einem erfahrenen Spezialisten viel. Wenn der Klient vergisst, jemanden zu platzieren, sich verirrt, verwirrt oder zweifelt, ermutigt ihn der Therapeut oder bricht die Platzierung ab: vielleicht wurden der falsche Zeitpunkt und das falsche System gewählt.

5. Die Wirkung des Konstellationsbildes. Nach dem Platzieren der Substituenten beginnt eine Phase der Stille, damit sich die Substituenten fühlen können. Dabei achtet der Konstellator auf verschiedene körperliche Erscheinungsformen: obsessive oder unruhige Bewegungen, Körperhaltung, Mimik, Blickwechsel von einem Gesicht zum anderen oder „Weglaufen“-Blicke.

6. Interview mit Abgeordneten. Der Therapeut stellt den Assistenten Fragen, wie sie sich an ihrem Platz fühlen. Wichtig ist, dass der Stellvertreter nicht seine Gedanken über die Konstellation ausspricht, sondern nur das, was er fühlt. Die Befragung beginnt entweder mit dem Stellvertreter, der eine ungewöhnliche Dynamik zeigt, oder, bei unausgesprochener Dynamik, mit Vater und Mutter, dann geht es weiter zu den Kindern (bei Familienaufstellungen).

7. Erkennung von Systemdynamiken. Dies ist der Kern der Aufstellungsarbeit - den Reaktionen der Stellvertreter, dem Sehen und Fühlen des Therapeuten sowie den Ergänzungen und Permutationen zu folgen. In dieser Phase wird Schritt für Schritt das Problem aufgedeckt, das das System unterdrückt – eine Familie oder eine Organisation.

8. Ordnung im System selbst herstellen. Meistens kommt die Anordnung zur Schaffung einer neuen Ordnung im System, die sich in einer bestimmten Bildentscheidung manifestiert. In den meisten Fällen ist dies die richtige Reihenfolge der Anordnung der Mitglieder des Systems. Die Stellvertreter wissen nicht, „wie es sein soll“, weil sie sich innerhalb des Systems befinden, und es ist Aufgabe des Therapeuten, sie richtig zu ordnen, da es eine einzige richtige Reihenfolge gibt, in der jedes Mitglied des Systems seinen Platz einnehmen muss.

9. Einbeziehung des Auftraggebers in die Aufstellung. Der Klient wird in die Aufstellung einbezogen, wenn klar ist, in welche Richtung die Entscheidung gehen wird, der Klient aber den Entscheidungsprozess selbst durchlaufen muss. In Fällen, in denen es dem Klienten schwerfällt, die komplexen Prozesse seiner Familie zu akzeptieren, arbeitet der Aufsteller mit den Stellvertretern bis zum Schluss zusammen. Obwohl es vorkommt, dass der Klient keinen Stellvertreter hat und von Anfang an selbst an der Aufstellung teilnimmt, fällt es ihm meist leichter, die Dynamik von außen zu beobachten.

10. Image-Lösung. Dies ist eine solche Anordnung oder Handlung, nach der sich alle Teilnehmer der Aufstellung wohl fühlen: Gesichter werden offen und klar, oft wird ein Aufatmen getragen.

11. "Freizügige" Sätze. Der letzte Schritt des Arrangements sind die "notwendigen" Worte, die die Teilnehmer miteinander sprechen. Sie können vom Therapeuten oder durch seine Suche nach Ersatz vorgeschlagen werden. Beim Aussprechen dieser Sätze ist Blickkontakt sehr wichtig, auch wenn einige der Teilnehmer ständig wegschauen.

So findet der systemische Aufstellungsprozess statt. Und doch verrät uns diese Methode selbst "in den Regalen" nicht das Hauptgeheimnis - wie funktioniert es?! Woher bekommen Fremde so detaillierte Informationen über Familie, Clan, Organisation?! Aber die Hauptsache ist, dass die Methode funktioniert und sehr erfolgreich.

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